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1. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 5

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
5 Obwohl die Griechen von den Einwanderern manches an- Eigenartig, nahmen, entwickelten sie sich doch selbstndig und eigenartig und der Nation wurden die Schpfer einer ljotjen Heistesvitdung, vermge deren sie die Lehrmeister vieler Jahrhunderte nach ihnen geworden sind. Eigenartig waren auch die Gottesvorstellungen, die wir aus <sotte*vor* den Nationaldichtern ihrer Heldenzeit Homer und Hesiod kennen ,teilun9m lernen. Als obere (Himmels-)Götter, die im Htymp (S. 1) wohnend gedacht wurden, verehrten sie: 1. Ieus, den Wolken-sammler" und Donnerer". Er ist der oberste Gott und Welten-lenket1; 2. Kera, seine Gemahlin; 3. Apollo, den Sonnengott < Helios") Zeus' Sohn, der alles sieht und alles hrt", daher auch in seinem Orakel zu Delphi den Menschen die Zukunft kndet. Als Gott der Dichtkunst ist er Fhrer der Musen"; 4. Artemis, seine Schwester, die keusche Gttin des Mondes; 5. Athene, die dem Haupt des Zeus entsprungene jungfruliche Gttin, die Gttin der Vernunft und Geistesklarheit. chott des Meeres war Poseidon, des Ieuers Kephstus, Gttin der Krde Demeter, Gott der Unterwelt Muto. Kriegs-gott war Ares, Gttin der Schnheit Aphrodite, Gott des Weines und der dichterischen Begeisterung Dionfsus. Groe Feste der Götter wurden durch Nationalspiele gefeiert, National, zu denen Griechen von nah und fern sich zusammenfanden. Die berhmtesten waren die olympischen, die alle vier Jahre beim Zenstempel zu Olympia (S. 3) gefeiert wurden. Nach ihnen be-stimmte man die Zeitrechnung und zhlte nach Olympiaden", einem Zeitraum von vier Jahren, deren Beginn in das Jahr 776 vor Chr. gesetzt wurde. Ferner gab es pythische Spiele zu 776 Ehren des Apollo zu Delphi und isthmische zu Ehren des Po-seidon (s. o.). Die Spiele bestanden in Wettlauf, Ring- und Faustkamps, Speer- und Diskuswerfen, Wagenrennen und spter auch Wettrennen zu Pferde. Die Preise bestanden in Krnzen (Bltter vom wilden lbaum, von Lorbeer, Eppich), auch Fichtenzweigen. Zum Schutze eines gemeinsamen Heiligtums, wie z. V. des Tempels zu Delphi, taten sich Volksstmme auch zu einem heiligen Bunde, einer Amphtmyonie, zusammen. Die Sage erzhlt aus der Urzeit von Helden, die das Land Serben und durchstreiften und von Ungeheuern suberten, einem Herakles, ft9ni9e irtem Perseus u. a. In den einzelnen Landschaften herrschten Könige an der Spitze eines mchtigen Herrenadels. Unter diesen ward Wesens als Begrnder des attischen Staates, Wmos auf

2. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 41

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
11. Die Zeit Philipps von Mazedonien. 41 Amphipolis (S. 33). Im Innern hatte es gemischte Bevlke-rung, doch wog das hellenische Geprge vor. Auch das Knigs-geschlecht mar hellenischen (dorischen) Ursprunges. Am Hofe war griechische Bildung und Sitte heimisch. 359 gelangte Witipp Ii. nach lngeren Thronstreitigkeiten Wupp . als Alleinherrscher auf den Thron (359336). In seiner Jugend 359 386 hatte er einige Zeit als Geisel im Hause des Pelopidas zugebracht und manche Lehre fr seine sptere Regierung aus dem Umgange mit ihm gezogen. Ehrgeizig und schlau wie er war. lernte er frh Menschen und Zeitumstnde zu seinen Zwecken zu benutzen. so da er spter kein Mittel der List, der Tuschung und Be-stechung scheute, um sein Ziel, Griechenland zu unterjochen, zu erreichen. Geld verschaffte er sich durch Ausbeutung der Berg-werke des Pangusgebirges, die er sich eroberte, und Philipps Goldstcke wurden die goldenen Schlssel", mit denen er sich die Tore Griechenlands erffnete. Truppen gewann er durch all-gemeines Aufgebot der waffenfhigen Mannschaft seines groen Landes, die er unter Beistand des ritterlichen Adels waffentchtig machte. Die mazedonische Phalanx" mit den starrenden Spieen ihrer Krieger (den 16 Fu langen Sarlssen) erschien wie eine undurchdringliche eherne Mauer. In Athen war man solcher Macht gegenber nicht stark 3uw genug gerstet. Anstatt eines Brgerheeres fhrten Sldner die Kriege der Stadt. Diesen wurde aber der Sold weder ausreichend noch rechtzeitig gezahlt, da die Kriegsgelder zu Schauspielen und Festen verwandt wurden. Die Staatsmnner schmeichelten dem Volk und bestrkten es in seiner Gleichgltigkeit gegenber der von Philipp her drohenden Gefahr. Bald fand sich unter ihnen auch eine von Philipp bestochene Partei, zu der insbesondere schines gehrte. 'Nur ein Charakter von tiefem sittlichen Ernste und be- Demo-geisterter Vaterlandsliebe suchte, in richtiger Erkenntnis der Gefahr, das Vaterland vor Knechtung zu bewahren, Pemosthenes. Seines Vaters frh beraubt und von unredlichen Vormndern um sein Erbe gebracht, machte er die harte Schule des Lebens durch und berwand mit eiserner Energie alle Hemmnisse seiner Natur, um sich zum Redner auszubilden. Seine Studien machte er in einem unterirdischen Gemache, in dem zu bleiben er sich selbst dadurch zwang, da er sein Haar in lachenerregender Weise verschor. Die ble Angewohnheit, mit der Achsel zu zucken, beseitigte er, indem er seine Redebungen vor einem Spiegel vornahm und ein Schwert

3. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 48

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
48 Griechische Geschichte. Vierter Zeitraum. Durch den Kablpa drang Alexander in das Fnfstrrne-land (Pendschab) ein. Er berschritt den Indus und bekriegte Porus den reichen König Porus, der sich ihm mit einem groen Heere und seinen Elefanten entgegenstellte. Alexander behandelte diesen, nachdem er ihn besiegt hatte, gromtig und belie ihm sein Reich. Als er jedoch in seiner noch immer nicht gestillten Eroberungslust bis zum H^phasis vorrckte und in die Gangeslnder einzudringen sich anschickte, da murrte sein Heer, und er ward gezwungen, den Weiterzug aufzugeben. vi. Rck. Vi. Wckmarsch. Zwlf turmhohe Altre wurden als Denk-marsch ge^en an fcer Stelle, wo man Halt gemacht hatte, errichtet; dann begann der Rckmarsch. Eine schnell erbaute Flotte fuhr den Indus hinab, während ein Teil des Heeres das Ufer entlang zog. Whrend alsdann Nerch mit der Flotte vom Jndusdelta nach dem persischen Meerbusen fuhr, zog Alexander zu Lande durch die Wsten Beludschistans (Gedrosien") unter furchtbaren Beschwerden. Nach vielen Verlusten langte er 325 in Susa an. vii. Vii. Iieke. Alexanders Ziel war, die abendlndischen und %Ie3itieer5 morgenlndischen Völker miteinander zu verschmelzen und sie in einem einheitlichen Weltreiche zu vereinen. Daher stiftete er Ehen zwischen Mazedoniern und Morgenlnderinnen, wie er denn selbst auer der Ronane die Tochter des Darius Statlra heimfhrte, und stellte in das griechisch-mazedonische Heer viele Morgenlnder ein. Er erffnete ferner das Morgenland dem Handelsverkehr, legte Straen und Hfen an und siedelte die betriebsamen Griechen in den vielen von ihm angelegten Alexanderstdten an. Von seinen Groen forderte er Annherung an die Sitten des Morgen-landes. Schon nach dem Tode des Darius, als er sich als König der Perser betrachten durfte, hatte er nach Persersitte fr sich fufllige Verehrung gefordert, wodurch das Freiheitsgefhl seiner Mazedonier, die seine Absichten nicht verstanden, tief verletzt wurde. Zugleich steigerte sich bei Alexander die Leidenschaftlichkeit, und Alexanders es wuchs sein Selbstgefhl mit zunehmender Machtflle zu Hoch-schaftlichkeit mut und berhebung. Einem Widerspruch oder einer uerung des Unmuts gegenber zeigte er sich nach seinen ersten groen Erfolgen nicht mehr so groherzig, wie es seiner sonst edlen Denk-weise entsprach. Schon auf seinem Zuge durch Iran lie er Phtltas angeblich einer von ihm angezettelten Verschwrung wegen, hinrichten und gab Befehl zur Ermordung von dessen Vater Parmenio, einem seiner erprobtesten Feldherm. Zu Sa-markand lie er sich, durch Widerspruch gereizt, hinreien, im Zorn

4. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 51

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
1. Die Anfnge Roms und die Knigsherrschaft. 51 herum. Der lbaum und die Weinrebe wurde durch die Griechen, die in Unteritalien Hrogriechenland" zahlreiche Niederlasfungen hatten, eingefhrt. Latium wurde von Latinern und Sabinern bewohnt, die ohner beide den sogenannten Italikern zugehrten, einem Zweige der groen indogermanischen (arischen) Vlkergruppe, die neben den Etruskern die Grundbevlkerung Italiens bildete. Sie waren den Griechen am nchsten verwandt, wenngleich an Charakter von ihnen verschieden, ein krftiges, tchtiges Geschlecht von nchternem, praktischem Sinne. Die Grndung der Stadt ist mit Sagen umwoben (Grn- Stadt-dung von Albalonga durch Julus, den Sohn des flchtigen 9nmbnnfl trojanischen Helden neas. Aussetzung der Zwillinge Romulus und Rernus, der Shne des Kriegsgottes Mars und der Rhea Silvia, einer Nachkommin des trojanischen Herrschergeschlechtes. Wunderbare Rettung der Zwillinge und Ernhrung durch eine Wlfin. Grndung der Stadt durch die Brder und Ttung des Remus durch Romulus wegen dessen Spottes der die Stadt-mauer. Sein Ausspruch: So ende ein jeder, der der meine Mauer springt!"). Die Stadt entstand durch Zusammensiedelung mehrerer Gemeinden und wurde die erste grere Stadt der Gegend. Hierher konnten auch Fahrzeuge von der See aus gelangen. Die Ve-wohner konnten hier ebensowohl Ackerbau wie Handel treiben. Als Grndungsjayr wurde 753 v. Khr. angenommen und der 7.3 21. April als Geburtstag der Stadt gefeiert. Die lteste Gemeinde der Hausvter (Patres" Patrizier") bestand aus 3 Stmmen (tribus), deren jeder in 10 Kurien eingeteilt war. Jede Kurie zerfiel wieder in 10 Geschlechter. Neben diesen Vollbrgern befanden sich schon frh Schutzverwandte Klienten" (Hrige", doch nicht Leibeigene) in der Stadt. Sie waren durch Bande der Anhnglichkeit an ihren Schutzherrn (patrnus) geknpft und wurden durch diesen vor Gericht vertreten, muten ihm aber bestimmte Dienste leisten. Zu niederen Diensten hatte man Sklaven, aus denen die Klasse der Freigelassenen" hervorging. Die Gemeinde whlte sich einen Leiter" (rex). Die Ge- .Das schichte dieser Könige" ist, wie die Stadtgrndung, mit Sagen fton,9tum umwoben. (Romulus, Nma Pompllius, Tullus Ho-stilius, Ancus Martius, Tarquinius Priscus, Servius Tllius, Tarquinius Superbus.) Dem König zur Seite 4 *

5. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 90

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
90 Rmische Geschichte. Dritter Zeitraum. Marianische Hier war neben einem Manne des Adels Clnna von der Revolution Volkspartei zum Konsul gewhlt worden. Dieser betrieb die Zurckberufung der verbannten Marianer. Nachdem er infolgedessen vom Adel vertrieben war, sammelte er ein Heer, dem auch Marius zueilte, und zog gegen Rom. Bei der Unzuverlssigkeit der Senatstruppen mute sich die Stadt ergeben, und nun begann ein grauenvolles Blutvergieen, das fnf Tage und fnf Nchte dauerte. Marius selbst sttigte vollauf seinen Rachedurst. In seinem Gefolge befand sich eine Horde von mehreren Tausenden, die jeden, dessen Gru er nicht erwiderte, niederstieen. Marius 86 erreichte nunmehr das, was ihm geweissagt war. Er wurde 86 zum Sbm siebenten Male Konsul, freilich nur auf kurze Zeit; denn den Konsul Aufregungen und dem wsten Leben erlag der Siebzigjhrige bald. Cinna gebot nunmehr unbeschrnkt. Obgleich er 84 von seinen meuterischen Soldaten erschlagen wrbe, bestaub die 87-83 Marianerherrschaft weiter (8783), zumal ihr die Stimmung in Italien gnstig war, und enbete erst nach Sullas Rckkehr. 17. per erste Mtthridatische Krieg. 8784 87 84. Mithridates Mithridates, König von Ponws, war an Geistesfhigkeiten ein auergewhnlicher Mensch, er verstaub alle Sprachen der mannigfachen Völker seines Knigreiches, so ba er einem jeben Untertan in seiner eignen Sprache Recht sprechen konnte. Sein Charakter war durch eine rauhe Jugenb gesthlt, die er auf der Flucht vor den Nachstellungen seiner Vormnber und seiner Mutter in der Wilbnis verlebt hatte; baburch war aber auch ein Hang zur Grausamkeit und zu tyrannischer Willkr in ihm erzeugt und seine angeborene Klugheit in Verschlagenheit und ist umgewandelt werben. So wrbe er, obwohl er griechischer Bilbung nicht ganz fremb war, ein tnorgenlnbischer Despot. Die Unbill, mit der ihm die Rmer noch rohrenb seiner Minderjhrigkeit Grophrygien, das von ihnen seinem Vater geschenkt war, fortnahmen, brachte in ihm einen Rmerha hervor, wie Das bospo- ihn vor ihm nur Hannibal genhrt hatte. Durch Eroberungen suchte er sich zunchst den Rmern gewachsen zu machen, behte sein ursprnglich kleines Knigreich Pontus weit der bessen Grenzen aus, inbem er sich das Kstenlanb am Asowschen und am Schwarzen Meere bis zu den Donaumnbtmgen hin unterwarf. Zugleich verbnbetc er sich mit 2igraues von Armenien, dem er seine Tochter vermhlte.

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XII

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
xn und die Plünderung nur durch einen schimpflichen Zins abkaufen konnte, da waren es die Sachsen vornehmlich, die unter der Leitung ihres eingebornen Königs Heinrich das deutsche Vaterland von dieser Schmach befreiten. Die sächsischen Könige brachten die Kaiserkrone wieder an das Reich, und erhoben Deutschland auf den höch- sten Gipfel des Glanzes und der Macht. Das Sach sen - land, besonders die Gegend an der Elbe, Saale und Unstrut, war unter ihrer Herrschaft so vortrefflich ange- baut, daß die Schriftsteller der damaligen Zeit es ein blü- hendes Paradies und herrlichen Gotresgarten nennen. Sachsen überwältigten die Slavenvölker, die sich in dem nordöstlichen Deutschlande angesiedelt hatten, und gaben ihnen das Christ ent hum und deutsche Sprache Gesetze und Verfassung. Welcher andere deutsche Volks- stamm kann sich gleicher Thaten, gleicher Verdienste um das deutsche Gesammtvatcrland rühmen? — Nun ist es freilich wa)r, daß das alte Sachsenland, dessen Be- wohner so preiswürdige Thaten vollbracht, einen weit grö- ßern Umsing hatte, als das, welches gegenwärtig diesen Namen sihrt, und nur einen Theil davon enthalt. Allein eben dadurch, daß jener hochberühmte Name des Volks und des Landes, von dem Ganzen auf einen Theil davon überging erhielt dieser Theil auch Beruf und Pflicht, sich desnamms seiner großen Vater, dessen ausschließlicher Träger er geworden, besonders würdig zu zeigen. Und das hat denn arch das biedere Sachsenvolk redlich gethan. So lange das heutig Sachsenland unter der Herrschaft des Hauses Wetrhn zu einem Ganzen vereinigt worden ist, haben die Sachsen sich stets als ein sittlich gutes, wackres, fleißiges, süvweiches, wohlgesinntes, frommes und ehrenwerthes Volk bvvährt, welches keinem andern an häuslichen und bürgelich^ Tugenden nachfteht, viele

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 1

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
! E r st c s B u ch. Aeltere Geschichte der einzelnen Lande bis zur Vereinigung Thüringens mit Meißen 1247. ' Erstes Capitel. Sächsisches Land und Volk in der Heidenzeit. <T\ alten Sachsen gehörten zu den deutschen Haupt- völkern, die, nachdem viele andere Volksftämme überwäl- tigt, vertilgt oder ausgewandert waren, oder, sich mit an- dern vereinigt hatten, ihre Selbstständigkeit und eigenthüm- liche Verfaffung fortwährend behaupteten. Sie wohnten anfangs in dem heutigen Herzogthum Holstein und noch etwas weiter nach Süden zu. Das Meer und die Elbe, die ihr Gebiet umflossen, gab ihnen Veranlassung zur Schiff- fahrt, aber auch zur Seeräuberei, wodurch sie zuerst den andern Völkern bekannt wurden. Gar häufig plünderten sie die Küsten von Gallien und Britannien, Frank- reich und England aus, denn Beutemachen galt bei ihnen für kein Unrecht, Streitbarkeit aber für die erste al- ler Tugenden. Ihrer Seeräuberei wegen wurden die Sach- sen im vierten Jahrhunderte n. Ehr. Geb. sogar den Rö- mern furchtbar. Doch auch in den Landkriegen machten sie sich durch ihre Tapferkeit berühmt. Die Römer ach- teten die sächsischen Krieger nächst den fränkischen für die tapfersten unter allen Deutschen, und nahmen sie gern um hohen Sold in ihre Kriegsdienste. Als das Rö- 1 , .' i , . - . ■

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 3

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
3 ten zu leben, da kehrten sie 593 in ihre Heimath zurück. Mit diesen zu gleicher Zeit war ein anderer Haufe in Gal- .lien eingebrochen und zurückgetrieben worden. In ihren früheren Wohnsitzen hatten sich unterdessen Schwaben angesiedelt und ließen sich nicht wieder daraus verdrängen, sie wurden daher dem Sachsen Volke cinverleibt, behielten aber ihr angestammtes Recht. Mit den Thüringern, denen die fränkische Herrschaft zu drückend wurde, ver- einigten sich die Sachsen mehrmals gegen die Franken zum Kriege, doch konnten sie nie viel ausrichten, weil sie ihre Streitkräfte stets theilen mußten, um die östlichen Grenzen gegen die vordringenden Slaven zu bewahren. Die Sachsen waren gezwungen, oftmals mit dem großen Frankenreiche blutige Kriege zu führen, denn die Fran- ken hätten die Sachsen gern unterjocht, strebten auch, das Christenthum ihnen aufzudringen, die Sachsen dage- gen wollten unabhängig dem Glauben ihrer Väter treu bleiben, und rächten sich für die Anfechtungen der Fran- ken durch Verheerungen und Plünderungen fränkischer Provinzen. Behielten die Franken die Oberhand, so sie- len sie ins Sachsenland ein, zwangen viele Sachsen, sich taufen zu lassen und verpflichteten sie zu einer jährli- chen Abgabe. Doch kaum hatten die gewaltsam Bekehrten wieder einige Streitkräfte gesammelt, als sic die christlichen Priester verjagten und die Zinszahlung verweigerten. So ging es, bis der Frankenkönig Karl der Große den langen und blutigen Unterjochungskrieg begann. Es war kein Wunder, daß die Sachsen sich gegen die Vereinigung mit den Franken und gegen die Einführung des Chci- stusglaubens aus allen Kräften sträubten, denn der Fran- ken Thun und Treiben, ihre Verfassung und ihre kirchliche Einrichtung dienten eben nicht dazu, den Sachsen Lust zur Verbindung mit ihnen und zur Annahme des Christcn- thums zu machen. Die Sachsen waren unverdorbene Deutsche, keusch, redlich, ihren Freunden und ihrem ge- gebenen Worte treu, zwar rachsüchtig und blutgierig gegen ihre Feinde, aber milde gegen ihre Hausgenossen und Un- tergebene. Das alles waren sie bei ihrem Aberglauben, bei ihrem Heidenthum und bei ihrer Rohheit. Die christ- lichen Franken dagegen waren unzüchtig, meineidig, hin-

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 17

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
17 Schwerlich würden sie aber haben den Franken die Spitze bieten können, wenn sie nicht von den stammver- wandten Völkern Hilft bekommen hätten. Doch sich über die Saale auszubreiten gelang ihnen nicht, und als zu Ende des 7. und zu Anfang des 8. Jahrhunderts kraft- volle Groß Hofmeister im Franken reiche walteten, wurde ihr ganzes Gebiet von der Saale bis zur Elbe von den Franken unterworfen. Das von den Sorben-Wenden diesseits der Elbe eroberte Land wurde Sworbia oder Sorabia genannt, und war in Zupanien eingetheilt, die eben das bedeuteten, was bei den Deutschen die Gauen. Auch standen, wie in diesen Grafen, in jenen Pani dem Gemeindewe- ftn vor. Die Grenze zwischen den Sorben und den Franken läßt sich zwar nicht mehr genau angeben, doch ist so viel gewiß, daß die Städte Leipzig, Borna, Zciz, Skeuditz, Zwenkau, Groitsch, Altenburg, Wur- zen, Grimma, Colditz,Nochlitz, Osch atz, Belgern, Chemnitz und Zwickau, zwar unter andern Namen, von ihnen erbaut worden sind; dann gründeten sie Nieder- lassungen in Saalfeld, welches ihre südlichste war, in Orla, Weida, Gera, Orlamünda, Jena, Dorn- burg, Zörbig, Bernburg, Löbegün und Wettin. Die stärkste Festung der Sorben war aber Ga na in der Zupanie Glomazie (Lommatschie), die von dem mächtigsten sorbischen Stamme, den Daleminziern besessen wurde. Nur erst nach Zerstörung dieser Festung ward dem deutschen Könige Heinrich I. die völlige Unterwerfung des Sorbenvolkes möglich. Der Kampf der Sorben mit den Thüringern, Franken, und Sachsen hatte von 534 — 928 fast vier Jahrhunderte gewährt. Den Unterworfenen wurde zwar ihr Wohnsitz gelassen, doch genossen sie keineswegs gleiche Rechte mit den Siegern, sondern blieben von Aemtern und Würden ausgeschlossen, wurden auch aus den Städten und bürger- lichen Gewerben verdrängt, und lebten Jahrhunderte lang unter dem Namen Wenden in einem Zustande der Unter- drückung und Getrenntheit von den übrigen Deutschen. Nach dem Erlöschen des thüringischen erblichen Herzogthums 717 bekamen die Thüringet keine Erbfür- 2 )
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